Viele Anleger, die nach der Dividendenstrategie investieren, mischen einen Real-Estate-Investment-Trust (REIT) in ihr Depot. Das hängt meist mit den hohen Dividendenausschüttungen zusammen. Umso schöner, dass es in dem Segment Unternehmen gibt, die monatlich ihre Dividende ausschütten. Es ist nicht nur schön einen regelmäßigen Dividendenfluss zu generieren, sondern kann auch ein Anreiz sein die Sparquote zu erhöhen und somit zukünftig noch mehr Dividende zu kassieren. Bevor ich euch fünf REITs vorstelle, die monatlich ausschütten, werfe ich einen Blick auf die Besonderheit von REITs.
Was ist überhaupt ein REIT?
Bei einem REIT handelt es sich um eine Kapitallgesellschaft, die in Immobilien investiert. Das Vorgehen ist vergleichbar wie bei einem Investmentfond. Es wird Geld von Investoren gesammelt und dieses wird in Immobilien investiert. Dabei lassen sich drei Formen von REITs unterscheiden:
- Equity REITs: Sie investieren direkt in Immobilen und besitzen dementsprechend Sachwerte
- Mortgage REITs: Investieren nicht in reale Immobilien, sondern in von ihnen abgeleitete Wertpapiere. Sie besitzen also keine Sachwerte.
- Hybride Form: Eine Mischung aus den beiden oben genannten Formen. Also REITs, die sowohl direkt in Immobilien als auch in von ihnen abgeleitete Wertpapiere investieren.
REITs werden an der Börse gehandelt. Erwirbt ein Investor Anteile an einem REIT, wird er zum Miteigentümer.
Was sind die Besonderheiten von REITs?
REITs bieten Privatanlegern eine Möglichkeit in Immobilien zu investieren. REITs haben in der Regel einen Schwerpunkt (z.B. Seniorenanlagen) und Anleger können so direkt in ihren gewünschten Bereich investieren. Das kann für Anleger von großem Vorteil sein, denn sie können sich einen REIT in einer gutlaufenden Branche aussuchen. Im Vergleich zu REITs sind Immobilienfonds meist breiter aufgestellt. Für die Risikostreuung ist dies interessant, die Auswahl konkreter Bereiche ist aber bei den wenigsten Immobilienfonds möglich.
Attraktiv für Anleger sind besonders die hohen Ausschüttungen. Diese stammen in den meisten Fällen aus den Mieteinnahmen. Werden Immobilien des REITs verkauft, können noch diese Erlöse hinzukommen. In der Regel werden sie aber wieder reinvestiert. Die Hohe Ausschüttung ist mit der Verpflichtung begründet den Großteil (mindestens 90 Prozent) ihres Gewinns mittels Dividende an die Investoren weiter zu geben. Begünstigt wird dies durch die Besteuerung. Denn auf Unternehmensseite fällt keine Besteuerung an. Diese wird erst auf Seiten der Aktionäre fällig. Das Vorgehen soll dafür sorgen, dass ein Anleger die gleichen Voraussetzungen wie ein Immobilienbesitzer hat. Dieser muss nämlich auch nur die Gewinne aus der Vermietung versteuern. Hier findet ihr die wichtigsten Merkmale und Besonderheiten von REITs:
- REITs sind als Aktiengesellschaft strukturiert und über die Börse handelbar
- Mindestens 90 Prozent der Gewinne müssen an die Anteilseigner ausgeschüttet werden
- Mindestens 75 Prozent des Vermögens eines REITs muss in Immobilien investiert sein. Gleichzeitig müssen mindestens 75 Prozent der Erträge eines REITs aus Immobilienquellen stammen (zum Beispiel Mieteinnahmen)
- Der Gewinn eines REITs muss auf Unternehmensseite nicht besteuert werden, sondern nur beim Anteilseigner
- Ein REIT muss mindestens 100 verschiedene Aktionäre haben
- Bei vielen REITs ist das Anteilseigentum auf 10 Prozent des Gesamtvolumens beschränkt
Anleger sollten bei einem REIT jedoch keine großen Kursfeuerwerke erwarten. Der Hauptanlagegrund sind die Dividendenausschüttungen.
Monatlich ausschüttende REITs
In 2016 waren bereits über 160 REITs an der Börse notiert. Zu dem jetzigen Stand lässt sich keine genaue Anzahl finden. Es ist davon auszugehen, dass die Anzahl sich seit dem vervielfacht hat. Ebenfalls lässt sich keine Übersichtsseite finden, auf der alle auf dem Markt vorhandenen REITs gelistet sind. Dies erschwert die gezielte Suche nach den passenden REITs. Um euch zumindest die Suche nach monatlich ausschüttenden REITs etwas zu vereinfachen, findet ihr hier fünf der bekanntesten in dieser Kategorie.
Kurzprofil
LTC Properties ist ein REIT aus den USA. Der Schwerpunkt liegt auf Immobilien in dem Bereich Seniorenwohnungen und Pflegeeinrichtungen. Die beiden Schwerpunkte bilden jeweils ungefähr die Hälfte des Portfolios ab. LTC betreibt die Einrichtungen nicht selber, sondern vermietet sie an Drittanbieter. Derzeit besitzt das Unternehmen 181 Einrichtungen in 27 US-Bundesstaaten und arbeitet mit 29 Betreibern zusammen.
LTC Properties
WKN: 884625
Land: USA
Schwerpunkt: Seniorenwohnungen und Pflegeeinrichtungen
Marktkapitalisierung: 1,37€ Mrd.
Dividenden-Rendite: 5,4%,
Kurzprofil
AGNC wurde 2008 gegründet und ist ein sogenannter Mortgage-REIT. Bedeutet er investiert in hypothekenbesicherte Wertpapiere und nicht in physische Immobilien. Mit einer Marktkapitalisierung von 7,28€ Mrd. zählt er zu den größten intern gemanagten Mortgage REITS.
AGNC Investment Corp
WKN: A2AR58
Land: USA
Schwerpunkt: Wohnimmobilien
Marktkapitalisierung: 7,28€ Mrd.
Dividenden-Rendite: 9,3%,
Kurzprofil
Reality Income besitzt über 6.500 Immobilien, die meist langfristig vermietet sind. Über 80 Prozent der Immobilien lassen sich dem Einzelhandel zuordnen. In den USA ist Reality Income in allen Bundesstaaten außer Hawai vertreten. Zudem besitzt das Unternehmen Immobilien in Puerto Rico und dem Vereinigten Königreich. Mit unter 4 Prozent Gewichtung fallen sie jedoch nicht stark ins Gewicht.
Realty Income
WKN: 899744
Land: USA
Schwerpunkt: Gewerbliche Immobilien
Marktkapitalisierung: 19,24€ Mrd.
Dividenden-Rendite: 4,49%,
Kurzprofil
Gladstone Commercial hat sich auf Büro und Gewerbeimmobilien spezialisiert. Die Vermietung erfolgt größtenteils an Einzelmieter. Gladstone besitzt 121 Immobilien in 28 Bundesstaaten der USA. Diese sind an 107 verschiedene Personen vermietet. Nach eigenen Angaben konnte das Immobilienportfolio seit dem Börsengang in 2003 jährlich um 18 Prozent gesteigert werden.
Gladstone Comercial
WKN: 260884
Land: USA
Schwerpunkt:
Marktkapitalisierung: 561,92€ Mio.
Dividenden-Rendite: 7,77%,
Kurzprofil
Main Street Capital Corporation zählt genaugenommen nicht zu den REITs, sondern ist eine Business Development Company. Bedeutet Main Street investiert in der Frühphase in Start-Ups. Da über zwei-drittel der Start-Ups scheitern, ist das Risiko nicht unerheblich. Interessant macht das Unternehmen die monatliche Dividenden-Ausschüttung.
Main Street Capital Corporation
WKN: A0X8Y3
Land: USA
Schwerpunkt: Risikokapitalgeber
Marktkapitalisierung: 1,88€ Mrd.
Dividenden-Rendite: 7,14%,
Was sin die Risiken von REITs?
Wie jede Anlageklasse sind auch REITs nicht risikofrei. Folgend findet ihr die bedeutsamsten Risiken, die jeder REITs Investor kennen sollte:
- Risoko des Leerstands: Wie bei jeder Immobilie besteht auch bei REITs das Risiko des Leerstands. Anleger sollten immer einen Blick auf die Leerstandsquote werfen. Zuverlässige REITs weisen eine geringe Leerstandsquote auf. Zudem ist es sinnvoll auf REITs zu setzen, die in eine wachsende beziehungsweise konstant nachgefragte Branche investieren. Zum Beispiel könnte man vermuten, dass der Einzelhandel durch die steigende Beliebtheit des Online-Handels in Schwierigkeiten gerät.
- Das Zinsrisiko: Steigende Zinsen könnten viele REITs vor Schwierigkeiten stellen. REITs, die sich in Zeiten niedriger Zinsen viel Geld für weitere Investitionen geliehen haben, könnten bei steigenden Zinsen Probleme bei der Tilgung und Zinszahlung bekommen. Zudem könnten verzinsliche Anlagen für Anleger an Attraktivität gewinnen. Ziehen viele Investoren zeitgleich ihr Kapital aus einem REIT ab, sinkt nach den Marktregeln der Kurs des REITs.
- Ende des wachsenden Immobilienmarkts: In den letzten Jahren haben viele REITs von der wachsenden Nachfrage nach Immobilien profitiert. Man kann sogar von einem Immobilien-Boom sprechen. Dies führte auch zu einer Wertsteigerung der Immobilien, was sich im bilanziellen Gewinn eines REITs bemerkbar machen dürfte. Verlieren die Immobilien nun an Wert, dürfte dies zu einem schlechteren Ergebnis bei den REITs führen. Auf das operative Geschäft dürfte dies allerdings wenig Auswirkungen.
- Einfluss des Wechselkurs: Bei einem REIT Portfolio das stark von ausländischen Unternehmen geprägt ist (z.B. USA), spielt natürlich auch der Wechselkurs eine Rolle. Ein starker Doll wirkt sich positiv auf die Rendite aus und umgekehrt ein schwacher negativ.
Fazit vom Sparinvestor
REITs sind für Anleger, die auf hohe Dividendenausschüttungen bauen eine interessante Beimischung im Depot. Die hohe Ausschüttungsquote von über 90 Prozent und die Steuerbefreiung auf Unternehmensseite tragen ihren Anteil dazu bei. Wie bei allen Anlageklassen sollten sich Investoren genaustens über die Chancen und Risiken von REITs informieren. Ferner ist die Entscheidung des spezifischen REIT wichtig. Vor allem der Sektor sollt auf Solidität und Zukunfspotential geprüft werden. Ich selber bespare über einen Consorsbank Sparplan den monatlichen Ausschütter LTC Properties und bin mit der Performance und den zuverlässigen monatlichen Ausschüttungen bislang sehr zufrieden.
