Aktien-Sparplan

Mit Hilfe eines Aktien-Sparplans lässt sich langfristig ein Vermögen aufbauen. Durch die Investition in dividendenstarke Titel kann ein passives Einkommen generiert werden. Doch was sind die Vorteile eines Sparplans und worauf kommt es bei der Aktienauswahl an? Ein Überblick über die wichtigsten Punkte findet ihr hier.

Was genau sind Aktien?

Eine Aktie stellt einen Anteil an dem Grundkapital einer Aktiengesellschaft dar. Sie ist ein Wertpapier und durch ihren Erwerb werden dem Anteilseigner bestimmte Rechte zugesprochen. So können Aktionäre durch das Wachstum des Unternehmens oder die Ausschüttung von Dividenden profitieren. Zudem können sie auf der Hauptversammlung durch ein Stimmrecht Einfluss auf bestimmte Faktoren, wie die Gewinnverwendung nehmen. Zu unterscheiden gilt die Stammaktien, die dem Besitzer ein Stimmrecht pro Aktie zusichern und die Vorzugsaktien. Inhaber der letzteren haben in der Regel kein Stimmrecht, dafür erhalten sie meist eine etwas höhere Dividende.

Einmalanlage vs. Sparplan

Bei der Geldanlage in Aktien gibt es viele unterschiedliche Strategien. Zunächst müsst ihr euch entscheiden, ob ihr eine einmalige Investition tätigt oder die Aktien über einen Sparplan erwerbt. Ein Sparplan bedeutet, dass ihr in einem regelmäßigen Intervall automatisiert einen festgelegten Geldbetrag an der Börse anlegt. In der Regel erfolgt die Einzahlung monatlich, es können aber auch andere Intervalle festgelegt werden. Für einen Sparplan spricht vor allem der erzielte Durchschnittskosteneffekt. Ist der Aktienkurs in einem Monat gesunken, erwerbt ihr mehr Anteile. Ist er gestiegen, erwerbt ihr weniger Anteile. Zudem wird einem die Entscheidung abgenommen, wann der richtige Zeitpunkt für den Einstieg ist. Selbst die erfahrensten Investoren sind kaum in der Lage diesen zu finden. Das Phänomen, welches die Angst beschreibt, den richtigen Einstiegspunkt zu verpassen, wird auch als fear of missing out (FOMO) beschrieben. Fällt es euch schwer eure Ausgaben zu reduzieren, kann ein Sparplan eine psychologische Hilfe sein. Ihr plant den Sparbetrag in euer Budget ein und verhindert so, dass ihr das Geld für andere Sachen ausgibt. Natürlich schließt ein Sparplan die Einmalinvestition in eine Aktie nicht aus. Dies kann beispielsweise sinnvoll sein, wenn die Kurse gerade sehr gefallen sind. Zudem solltet ihr die Anschaffungskosten im Blick behalten. Im Durchschnitt liegen die Kosten für eine Sparplanausführung bei 1,5% der Sparsumme. Einige Broker (wie die On Vista Bank) bieten einen Wertpapierhandel im deutschen Sektor schon ab 5€ (plus Börsenplatzgebühren) an. Hat man einen höheren Geldbetrag zur Verfügung, kann es aus Kostengründen also Sinn machen eine einmalige Investition zu tätigen. Zusammengefasst bietet ein Aktiensparplan folgende Vor- und Nachteile:

Vorteile

  • Durchschnittskosteneffekt
  • Eingeplante Sparrate wird nicht andersweitig ausgegeben
  • Hohe Flexibilität
  • Konkrete Sparziele
  • Die Entscheidung über den richtigen Kaufzeitpunkt entfällt

Nachteile

  • Weniger Eingriffsmöglichkeiten, da Ausführung zum festen Stichtag ausgeführt wird
  • Je nach Broker können die Erwerbskosten eines Sparplans höher liegen, als bei einem Einzelkauf
  • Es dauert einige Zeit, bis man eine gewisse Summe angespart hat

Die Dividendenstrategie

Mein Hauptziel ist es mit meinem Aktien-Sparplan ein passives Einkommen aufzubauen. Aus diesem Grund habe ich mich für die sogenannte Dividendenstrategie entschieden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf die Investitionen in Unternehmen, die regelmäßig eine Ausschüttung an die Aktionäre vornehmen. Bevor ihr den Sparplan anlegt, solltet ihr die potentiellen Unternehmen gründlich analysieren. Dabei helfen untenstehende Auswahlkriterien. Wenn ihr euch für einen Sparplan entschieden und diesen eingerichtet habt, empfiehlt es sich die Aktien weiter zu verfolgen. Bei vielen Börsenapps lassen sich Watchlists anlegen, in denen ihr die Nachrichtenfunktion aktivieren könnt. So werdet ihr immer über die neuesten Entwicklungen informiert. Wenn ihr Anfänger seid oder weniger Zeit investieren könnt oder wollt, kann ein ETF-Sparplan besser geeignet sein. Alle Informationen dazu findet ihr hier.

Auswahlkriterien für Aktien

Dividendenrendite

Zunächst gilt es zu klären, ob das Unternehmen überhaupt eine Dividende ausschüttet. Ist dies der Fall, solltet ihr einen Blick auf die Dividendenrendite werfen. Dies ist das Verhältnis der Dividende zum Aktienkurs. Zunächst könnte man vermuten, dass diese so hoch wie möglich sein soll, doch das ist nicht zwangsläufig der Fall und es müssen weitere Kriterien hinzugezogen werden.

Dividendenentwicklung

Im zweiten Schritt solltet ihr einen Blick auf die Dividendenhistorie werfen. Wie haben sich die Dividenden innerhalb der letzten zehn Jahre entwickelt? Die Ausschüttung muss nicht zwangsläufig jedes Jahr erhöht worden sein, doch es muss ein positiver Trend erkennbar sein. Zudem sollten die Dividenden in den letzten Jahren zuverlässig ausgezahlt worden sein. Aktiengesellschaften sind nicht gezwungen Dividenden zu Zahlen und so kann eine stabile Dividendenzahlung auf ein wirtschaftlich gut geführtes Unternehmen deuten.

Ausschüttungsquote

Unter der Ausschüttungsquote wird der Anteil des Gewinns verstanden, der in Form von Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Bei einer zu hohen Ausschüttungsquote besteht die Gefahr, dass dem Unternehmen die Mittel für zukunftsträchtige Investitionen fehlen. Die ideale Höhe ist Branchenabhängig. Im Schnitt sollte sie 60% nicht übersteigen.

Umsatz- und Gewinnwachstum

Die Ausschüttung der Dividenden erfolgt aus dem Jahresgewinn eines Unternehmens. Nur bei steigendem Gewinn ist es für Unternehmen sinnvoll, ihre Dividende zu erhöhren. Zur Messung des unternehmerischen Erfolgs sollte also ein Blick auf die Umsatz- und Gewinnentwicklung geworfen werden. Ein kontinuierliches und nachhaltiges Wachstum ist dabei positiv zu bewerten.

Zukünftige Entwicklung

Bei der Dividendenstrategie geht es um ein langfristiges Investment mit dem Ziel zuverlässige und regelmäßige Ausschüttungen zu erhalten. Daher sollte vor der Investitionsentscheidung ein Blick auf das Geschäftsumfeld und die zukünftigen Entwicklungschancen geworfen werden. Beispielsweise können Investoren im Geschäftsbericht eines Unternehmens einen Überblick über die zukünftige Strategie und Risiken erlangen.

Beliebte Dividenden-Aktien für den Sparplan

AT&T

Kurzprofil

AT&T ist eins der größten Telekommunikationsunternehmen der Welt. Weltweit bietet der Konzern in über 220 Ländern mobiles Telefonieren an, die mobilen Breitbanddienste sind in circa 150 Ländern nutzbar. Das große Angebotsportfolio runden die beiden Tochtergesellschaften DirectTV (größter Pay-TV Anbieter der Welt) und Time Warner (internationales Medienunternehmen) ab.

Fakten

WKN: A0HL9Z
Dividende ca: 7,56%
Div. Steigerung: seit 36 Jahren
Ausschüttung: 4x im Jahr (Februar, Mai, August, November)
Sektor: Kommunikation
Land: USA

3M

Kurzprofil

3M ist ein breit aufgestellter Technologie-Konzern, der in vielen Bereichen tätig ist und oftmals zu den Marktführern in den verschiedenen Industriezweigen zählt. Dazu zählen unter anderem die Felder  Industrie und Handwerk, Gesundheitswesen, Elektronik, Sicherheit, Automobil sowie Verbraucher- und Büroartikel.

Fakten

WKN: 851745
Dividende ca: 3,19%,
Div. Steigerung: seit 62 Jahren
Ausschüttung: 4x im Jahr (März, Juni, September, Dezember)
Sektor: Industrie
Land:
USA

Royal Dutch Shell

Kurzprofil

Royal Dutch Shell ist eins der größten Energie und Erdölchemie Unternehmen der Welt. Die Hauptendprodukte sind Treib- und Schmierstoffe, Bitumen sowie Flüssiggas. Shell ist in circa 70 Ländern an Förder- und Explorationsprojekten beteiligt.

Fakten

WKN: A0D94M
Dividende ca: 4,79%
Div. Steigerung: Durch Corona rückläufig
Ausschüttung: 4x im Jahr (März, Juni, September, Dezember)
Sektor: Energie
Land: Großbritannien

Unilever

Kurzprofil

Zu dem größten Geschäftsfeld des britisch-niederländischen Unternehmens zählt die Herstellung und Vertrieb von täglich gebrauchten Markenartikeln. Darunter fallen Bereiche wie Kosmetik und Körperpflege, Haushaltsmittel sowie Ernährung. Zu den bekanntesten Marken zählen Knorr, Langnese, Axe, Dove oder Coral.

Fakten

WKN: A0JMQ9
Dividende ca: 3,62%
Div. Steigerung:
seit 11 Jahren
Ausschüttung:
4x im Jahr (März, Juni, September, Dezember)
Sektor:
Nichtzyklische Konsumgüter
Land:
Großbritannien

Johnson & Johnson

Kurzprofil

Johnson & Johnson ist ein internationaler Hersteller in dem Bereich Gesundheitsversorgung. Die Produktpalette umfasst sowohl verschreibungspflichtige als auch frei erhältliche Präparate. Unter anderem zählen bekannte Marken wie Penaten Creme, Listerine oder Band Aid zu dem Portfolio.

Fakten

WKN: 853260
Dividende ca: 2,46%
Div. Steigerung: seit 58 Jahren
Ausschüttung: 4x im Jahr (März, Juni, September, Dezember)
Sektor: Gesundheitsversorgung
Land: USA

AbbVie

Kurzprofil

AbbVie ist ein BioPharma-Unternehmen, das sich besonders auf chronische und schwerwiegende Erkrankungen konzentriert. Die zentralen Forschungsgebiete sind Krebs, Hepatitis C, Immun-, Nerven- und Nierenerkranungen.

Fakten

WKN: A1J84E
Dividende ca: 4,77%
Div. Steigerung: seit 45 Jahren
Ausschüttung: 4x im Jahr (Februar, Mai, August, November)
Sektor: Gesundheitsversorgung
Land: USA

Kraft Heinz

Kurzprofil

Kraft Heinz entstand 2015 durch die Fusion der Unternehmen Kraft Foods und H. J. Heinz Company. Der Konzern gehört zu den weltweit größten Lebensmittelherstellern. Die Produktpalette umfasst unter anderem Erfrischungsgetränke, Fertiggerichte und Kaffee. Das bekannteste Produkt in Deutschland ist der Heinz Ketchup.

Fakten

WKN: A14TU4
Dividende ca: 4,49%
Div. Steigerung: seit Jahren konstant
Ausschüttung: 4x im Jahr (März, Juni, September, Dezember)
Sektor: Nichtzyklische Konsumgüter
Land: USA

Cisco Systems

Kurzprofil

Cisco Systems ist der weltweit marktführende Anbieter von Networking-Lösungen für das Internet. Die angebotenen Hard- und Software-Lösungen regulieren den Datenaustausch innerhalb von Unternehmen und stellen eine Verbindung zum Internet her. Die Produktpalette umfasst unter anderem Software- und Multiprotokoll-Router, Workgroup-System und Netzwerkmanagement-Software.

Fakten

WKN: 878841
Dividende ca: 2,51%
Div. Steigerung: seit 9 Jahren
Ausschüttung: 4x im Jahr (Januar, April, Juli, Oktober)
Sektor: Informationstechnik
Land: USA

JP Morgan Chase

Kurzprofil

JP Morgan Chase ist ein global agierendes Finanzdienstleistungsunternehmen und zählt in diesem Bereich zu den größten in den USA. Das Portfolio umfasst ein breites Angebot rund um das Thema Finanzdienstleistungen. Unter anderem ist das Unternehmen in den Bereichen Private Banking, Investment Banking und Vermögensverwaltung tätig.

Fakten

WKN: 850628
Dividende ca: 2,26%
Div. Steigerung: seit Jahren konstant
Ausschüttung: 4x im Jahr (Januar, April, Juli, Oktober)
Sektor: Finanzen
Land: USA

Sparplan

Monatliche Dividende einstreichen

Durch eine Kombination von Unternehmen, die in unterschiedlichen Monaten ausschütten, lassen sich regelmäßige Geldströme realisieren. Diese Strategie ist bei vielen Anleger beliebt, die nach der Dividendenstrategie investieren. Die untenstehende Abbilund zeigt, wie ein monatlich ausschüttendes Portfolio zusammengestellt werden könnte. Berücksichtigt werden muss immer, dass eine Ausschüttung nicht verpflichtend ist und es sein kann, dass Unternehmen die Dividende streichen. So haben Aktiengesellschaften, die jahrelang zuverlässig Dividende ausgeschüttet haben, diese beispielsweise während der Corona-Pandemie gekürzt oder komplett gestrichen. 

monatliche Dividendenausschüttungen @sparinvestor.de

Zusammenfassung

Durch die Auswahl von Aktien, die für eine zuverlässige Dividendenausschüttung bekannt sind, lässt sich ein passives Einkommen aufbauen. Sparpläne, bei denen monatlich eine festgelegte Summe investiert wird, sind dafür ein geeignetes Mittel. Beliebt ist bei vielen Anbietern ein Portfolio von Aktien, deren Ausschüttung in verschiedenen Monaten erfolgt, sodass ein regelmäßiger Geldzufluss gewährleistet wird. Wichtig ist, dass man als Investor die Aktien vor dem Kauf genau analysieret. Hierbei sollte man sich nicht nur auf ein Kriterium wie der Höhe der Dividenrendite verlassen, sondern weitere Daten hinzuziehen. Hierzu zählen vor allem die Dividendenentwicklung, die Ausschüttungsquote, die Umsatz- und Gewinnentwickung sowie eine Prognose der zukünftigen Entwicklung.