Vor ein paar Wochen habe ich mich bei drei Online-Umfrageportalen angemeldet. Ich wollte herausfinden, ob Online-Umfragen dafür geeignet sind, ein zusätzliches Einkommen zu generieren. Alle Plattformen vereinen, dass anfangs eine Registrierung notwendig ist. Damit die Umfragen passend zu deinem Profil ausgesucht werden können, müssen zum Start verschiedenste Daten angegeben werden. Diese reichen von Auskunft über den Haushalt (z.B. Anzahl Personen, Haushaltseinkommen) bis hin zu Infos über die Freizeitgestaltung. Besonders interessant scheinen Finanz- und Versicherungsdaten zu sein. Diese werden abgefragt und während meiner Testphase habe ich zu diesen Themen die meisten Umfragen zugeschickt bekommen. Insgesamt gilt: Je mehr Angaben man macht, umso wahrscheinlicher ist es, dass man am Ende auch in die Zielgruppe der Umfrage passt. Das ist nicht ganz unbedeutend. Anfangs jeder Umfrage werden meist allgemeine Daten abgefragt. Passt man doch nicht in die Zielgruppe, hat man zwei bis drei Minuten investiert und erhält dafür keine Vergütung. Den Hinweis zu einer Umfrage erhält man übrigens per Mail. Über einen Link gelangt man dann direkt zu der Umfrage.
Im folgenden möchte ich euch von meiner Erfahrung bei drei Portelen berichten.
Der Entscheiderclub zählt mit über 300.000 registrierten Nutzern in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu einem der derzeit größten Online-Umfrage-Portalen. Betreiber ist die Internet-Plattform GapFish GmbH, die in Berlin ihren Hauptsitz hat. Laut Betreiber werden nicht nur die gesetzlichen Bestimmungen erfüllt, sondern auch die Richtlinien der nationalen und internationalen Berufsverbände befolgt, bei denen das Unternehmen Mitglied ist. Das klingt seriös und meinem Eindruck nach ist es das auch. Die Plattform ist benutzerfreundlich aufgebaut und die Registrierung ist einfach.
In einigen Portalen habe ich vorher gelesen, dass jedem Nutzer fünf bis sieben Studien monatlich angeboten werden. Meiner Erfahrung nach waren es deutlich mehr. Ich habe innerhalb von zwei Monaten 65 Studien zugeschickt bekommen, von denen ich bei 27 zur Zielgruppe gehört habe und diese auch durchgeführt habe. Als etwas ärgerlich habe ich es empfunden, dass ich bei einigen Studien bereits mehrere Minuten ausgefüllt hatte, bevor einem mitgeteilt wurde, dass man doch nicht zur Zielgruppe passt. Insgesamt fällt mein Fazit aber positiv aus. Der Entscheiderclub hat viele Studien im Angebot und eine Auszahlung ist bereits ab 10€ möglich. Daumen hoch für de Plattform.
Meinungsplatz wird von der Bilendi GmbH betrieben und zählt mit über 250.000 Nutzern ebenfalls zu einem der größten Portale in Deutschland. Meinungsplatz ist Mitglied beim Bundesverband für Marktforschung und bekennt sich zum internationalen Kodex für Markt- und Sozialforschung. Eine Registrierung ist also ohne Bedenken möglich. Das Mindestalter beträgt 16 Jahre, was das Portal auch für Schüler interessant macht. Das Angebot an Studien ist groß und ich musste nicht lange warten, bis die ersten Anfragen per Mail eintrafen.
Ähnlich wie bei Entscheiderclub kommt es vor, dass man bereits einige Minuten an der Umfrage sitzt, bevor man die Nachricht erhält, dass man doch nicht in die Zielgruppe passt. Meinungsplatz hat dies gut gelöst, indem man als Entschädigung Lose erhält, die automatisch für eine monatliche Lotterie eingesetzt werden. Mit etwas Glück kann man darüber Geld gewinnen. Eine Auszahlung ist ab 15€ möglich, was ebenfalls fair ist. Auch hier gibt es einen Daumen nach oben.
YouGov ist ein britisches Unternehmen, das an der Börse notiert ist. Es ist international tätig und hat seinen deutschen Hauptsitz in Köln. Neben den klassischen Umfragen erhebt das Unternehmen auch Marktdaten wie den BrandIndex. Auch das Unternehmen halte ich für seriös und eine Registrierung ist ohne Bedenken möglich. Anders als bei den anderen beiden Portalen erhält man für die Umfragen Punkte. Das Vorgehen sorgte bei mir anfangs für Verwirrung. Aus meiner Sicht wurde ein Punktesystem gewählt, um die niedrige Entlohnung zu verschleiern.
Eine Auszahlung ist erst ab 50€ möglich und dafür benötigt man 25.000 YouGov-Punkte. Es dauert also bis man diese zusammen hat. Ab einer Punktezahl von 2.500 kann man für einen guten Zweck spenden. Diese Funktion gefällt mir wiederrum. Zudem ist positiv zu erwähnen, dass man fast immer in die Zielgruppe passt. Die Fragen bei der Registrierung decken schon viel ab, sodass die Zuordnung zu einer Zielgruppe gut funktioniert. Ich habe mich noch nicht entschieden, wie ich YouGov final bewerte und muss erst weitere Erfahrungswerte sammeln.
Fazit vom Sparinvestor
Der Stundenlohn ist bei Online-Umfragen mit umgerechnet 6€ relativ niedrig und die Umfragen können keinen Nebenjob ersetzen. Dennoch können sie sich lohnen. Nämlich dann, wenn man sie in Zeiten mit Leerlauf ausfüllt (z.B. in der Bahn). Ich bin mit drei Portalen gestartet und werde noch weitere dazunehmen. Immer wenn sich die Möglichkeit ergibt, werde ich an Umfragen teilnehmen. Freie Zeit werde ich mir allerdings dafür nicht extra schaffen. Ist man dazu gewillt, lässt sich ein monatlicher Verdienst von über 100€ realisieren.