10 einfache Spartipps
Bei vielen Menschen steigen ihre Ausgaben linear zu ihrem Einkommen. Mit der ersten Gehaltserhöhung werden neue Mitgliedschaften abgeschlossen, teurere Klamotten gekauft oder eine größere Wohnung bezogen. Dies hat zur Folge, dass die Sparrate meist die gleiche bleibt und der Vermögensaufbau stagniert. Dabei sind die meisten Millionäre reich geworden, weil sie zum einen unnötige Ausgaben vermieden haben und zum anderen ihr Geld clever investiert haben. Hier findet ihr zehn einfache Tipps, um den Konsum zu reduzieren und damit die Sparrate zu erhöhen.
1. Einnahmen und Ausgaben im Blick behalten:
Am Anfang ist es das Wichtigste sich einen Überblick über seine Einnahmen- und Ausgaben zu machen. Euch werden ausgaben auffallen, die verringert oder ganz gestrichen werden können. Doch auch die Einnahmen können sehr interessant sein. Wenn man mehrere Einnahmequellen besitzt, kann man dadurch analysieren, welcher Zweig zukünftig ausgebaut werden soll. Hier findet ihr eine mit Excel erstellte Einnahmen und Ausgabenrechnung, die ihr euch kostenlos herunterladen könnt.
2. Unnötige Ausgaben eliminieren:
Wenn ihr eine monatliche Einnahmen-und Ausgabenrechnung erstellt habt, werden euch Ausgaben auffallen, die euch nicht bewusst waren. Als ich damit angefangen habe, ist mir zum Beispiel aufgefallen, dass ich für eine alte Versicherung bezahle. Ich hatte sie längst vergessen und benötigte sie eigentlich nicht. Nach der Kündigung hatte ich 20€ mehr pro Monat zur Verfügung. Es müssen nicht immer Ausgaben sein, die in Vergessenheit geraten sind. Es kann auch sein, dass euch dadurch bewusst wird, wie hoch eure Handyrechnung im Verhältnis zu den Gesamtausgaben ist. Fragt euch, ob ihr die Dinge wirklich benötigt oder sie reduzieren könnt. Diejenigen, die ein Auto besitzen, werden erstaunt sein, wie teuer die Unterhaltungskosten sind. Es gibt immer Gründe ein Auto zu besitzen. Vielleicht benötigt ihr es für die Arbeit oder vielleicht seid ihr auch nur leidenschaftlicher Autofahrer (hiervon kann ich mich auch nicht frei sprechen). Fragt euch dennoch, was sich in eurem Alltag negativ verändern würde, wenn ihr euer Auto abschaffen würdet. Euer Geldbeutel und die Umwelt würden sich bestimmt freuen.
3. Routinen hinterfragen:
Einer meiner besten Freunde ist für das Hinterfragen von Routinen ein gutes Beispiel. Er erzählte mir, dass es zu seiner Morgenroutine gehörte, jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit sein Frühstück beim Bäcker zu kaufen. Für ein Brötchen plus einen Kaffee to Go zahlte er jeden Tag 3€. Auf den Monat gerechnet waren das 60€, auf das Jahr schon 720€. Ich sagte ihm, dass ich mein Frühstück selber vorbereite und nicht mal die Hälfte dafür zahle. Mein Frühstück besteht in der Regel aus Haferflocken mit Milch und dazu Obst. Er probierte ein ähnliches Frühstück aus. Nach anfänglicher Skepsis, bereitet er sein Frühstück inzwischen jeden Morgen zu Hause zu und spart dadurch eine Menge Geld. Dieses Beispiel lässt sich auf ganz viele Punkte anwenden. Ein weiteres Beispiel für eine teure Gewohnheit ist das Rauchen. Es ist nicht nur sehr gesundheitsschädlich, sondern auch ein sehr teures Hobby. In 2019 gaben die deutschen Haushalte insgesamt 29,2 Milliarden für Tabakwaren aus. Hochgerechnet sind das ca. 351€ pro Person. Nicht beachtet ist dabei, dass nur ca. 25% der Bevölkerung regelmäßig raucht. Wenn ihr zu der Prozentgruppe gehört, überlegt euch unbedingt, ob ihr eure Rauchgewohnheiten reduzieren könnt.
4. Preise vergleichen:
Dieser Tipp ist wohl einer der offensichtlichsten. Dennoch ist er nicht ganz unerheblich und gehört auf jeden Fall aufgezählt. Vor allem bei größeren Anschaffungen lohnt es sich immer einen Preisvergleich zu starten. Angenommen euer Kühlschrank geht kaputt, er ist nicht reparierbar und ihr benötigt einen neuen. Auch wenn ihr ein scheinbar gutes Angebot entdeckt, solltet ihr im Internet auf jeden Fall Preise vergleichen. Oftmals geben Händler den UVP als Ausgangspreis an. Dabei handelt es sich allerdings nur um die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers. Bei den meisten Händlern liegen die Preise unter den UVP, sodass die Aussagekraft eher gering ist. Es lohnt sich auch bei anderen Alltagsdingen einen Preisvergleich zu starten. Bei langfristigen Verpflichtungen wie bei einem Stromvertrag, solltet ihr vor Abschluss immer die Preise auf einem der gängingen Internet-Portale vergleichen. Ein anderes Beispiel sind Lebensmittel. Wenn ihr in einer Stadt wohnt, befinden sich in eurem Umkreis normalerweise mehrere Supermärkte. Informiert euch welche Artikel in der jeweiligen Woche im Angebot sind und kauft sie dann in dem betreffenden Supermarkt. Wenn es ein richtig gutes Angebot ist, das Lebensmittel nicht schlecht werden kann und ihr wisst, dass ihr das Produkt sowieso häufiger benötigt, kauft gleich mehrere Packungen.
5. Impulskäufe vermeiden:
Unter einem Impulskauf wird der spontane Kauf eines Konsumguts aufgrund eines Reizes verstanden. Ein gutes Beispiel sind Schlussverkäufe. Der Reiz besteht in dem Fall in dem reduzierten Preis. Häufig lässt man sich von vermeintlichen „Schnäppchen“ locken und kauft Dinge, die man überhaupt nicht benötigt. Um dies zu vermeiden wendet die drei Tage Regel an. Wenn ihr etwas seht, was ihr gerne haben wollt, wartet mindestens drei Tage. Wenn ihr dann immer noch der Meinung seid, dass ihr es dringend braucht, kauft es! Ihr werdet feststellen, dass ihr die meisten Dinge nach der Zeit nicht mehr als so wichtig empfindet. Tipp: Schreibt eine Wunschliste. Wenn ihr euch gegen einen Kauf entscheidet, streicht den Eintrag durch. Ihr werdet euch freuen, wie viele Dinge ihr am Ende durchgestrichen habt. Wenn ihr euch nicht sicher seid, könnt ihr den Eintrag stehen lassen und ihn euch zum nächsten Geburtstag wünschen.
6. Budget festlegen:
Nur weil ihr sparsamer lebt, heißt es nicht, dass ihr euch gar nichts mehr gönnen sollt. Legt ein monatliches Budget für „Luxusgüter“ fest. Darunter fallen Dinge, die wir nicht zwingend zum Leben brauchen. Ist das Budget in einem Monat aufgebraucht, müsst ihr bis zum nächsten warten, bis ihr das nächste Luxusgut kaufen könnt. Die Höhe des Budgets lässt sich nicht pauschal bestimmen. Ich würde gucken wie viel Geld ihr in den letzten drei Monaten im Schnitt für Luxusgüter ausgegeben habe. Da ihr dort wahrscheinlich noch nicht auf eure Ausgaben geachtet habt, versucht ihr in den kommenden Monaten nur noch die Hälfte auszugeben.
7. Qualität statt Quantität:
Dieser Punkt mag zunächst überraschend klingen. Denn Qualität bedeutet in der Regel auch einen höheren Preis und ist für einen sparsamen Menschen eigentlich untypisch. Vor allem bei Klamotten gilt: Wenn ihr sie nicht dringend benötigt, kauft sie am besten nach einer Saison! Dort sind sie normalerweise im Angebot und somit günstiger zu haben. Basic-Shirts kommen nie aus der Mode es fällt nicht auf, wenn ihr sie nach einer Saison kauft.
Warum aber jetzt hohe Qualität statt Quantität? Das Beispiel eines T-Shirts verdeutlicht es. Angenommen ihr kauft ein qualitativ hochwertiges T-Shirt im Schlussverkauf für 15€. Dann könnt ihr damit rechnen, dass ihr es mindestens fünf Jahre tragen könnt (in der Regel länger). Ein T-Shirt mit schlechter Qualität hält bei intensivem Tragen vielleicht zwei Jahre. Angenommen es kostet nur 10€. Wenn ihr euch nach 2 Jahren ein neues kaufen müsst, habt ihr schon 5€ mehr bezahlt als bei dem Kauf des hochwertigen Produkts.
8. Leihen statt Kaufen:
Die Sharing Economy ist immer mehr im Kommen. Gemeint ist, das Ausleihen und Wiederverwerten von Gegenständen. Darunter fallen Beispiele wie Carsharing, öffentliche Bücherhallen oder auch Kleiderkreisel, bei dem man teilweise fast ungetragene Klamotten zu einem fairen Preis erwerben kann. Das Auto hat in dem Zusammenhang das größte Sparpotential. Abhängig vom Automodell betragen die laufenden Kosten mehrere Tausend Euro jährlich. Fragt euch, ob ihr ein Auto wirklich benötigt oder sich die Fahrten auch mit einem Fahrrad abdecken lassen. Ihr tut so nicht nur etwas für euren Geldbeutel und die Umwelt, ihr haltet euch auch fit. Wenn ihr größere Besorgungen machen müsst, könnt ihr auf einen Carsharing-Anbieter zurückgreifen. Aber auch bei Alltagsgegenständen lässt sich Geld sparen. Wenn ihr einmal im Jahr einen Kuchen backt, benötigt ihr nicht unbedingt einen eigenen Mixer, sondern könnt ihn euch von euren Freunden oder Nachbarn leihen.
9. Verträge im Blick haben:
In der Werbung locken zum Beispiel Mobilfunkanbieter mit Kampfpreisen und tollen Angeboten. Bestandskunden zahlen meist einen höheren Preis und haben dabei schlechtere Leistungen. Das ist unfair und lässt sich umgehen. Tragt das Vertragsende in euren Kalender ein und berücksichtigt dabei die Kündigungsfrist. Wenn der Termin aufpoppt, kündigt den Vertrag. In den kommenden Wochen werdet ihr vermehrt Anrufe von eurem Anbieter bekommen. Sitzt das ein wenig aus und nehmt nicht gleich das erste Angebot an. Euer Anbieter wird mit dem Preis runtergehen, denn für sie ist das Werben von Neukunden deutlich teurer, als die Bindung von Bestandskundschaft. Und falls nicht, könnt ihr euch immernoch für einen anderen, günstigeren Anbieter entscheiden
10. Selber kochen:
Wenn man in der Arbeitswelt steht, hat man unter der Woche meist wenig Zeit und Lust am Abend noch zu kochen. Die Verlockung ist groß in der Mittagspause mit den Kollegen ein Restaurant mit Mittagstisch aufzusuchen. Wenn man preiswert davon kommt, zahlt man für ein Menü 5€. Ein Getränk ist nicht beinhaltet. Auf den Monat gerechnet sind das im günstigsten Fall 100€. Sehr wahrscheinlich deutlich mehr. Dabei gibt es Gerichte, die ohne großen Zeitaufwand zu Hause vorgekocht werden können und preislich deutlich günstiger sind. Standard-Menüs wie Nudeln mit Pesto kann beispielsweise jeder zubereiten. Der Trick ist dabei für mehrere Tage zu kochen. Am Sonntag hat man etwas mehr Zeit und kann ein aufwendigeres Gericht für Montag und Dienstag vorbereiten. Dienstagabend wird für Mittwoch und Donnerstag gekocht. Mit zweimal Kochen habt ihr somit schon vier Tage abgedeckt. Wenn ihr mit einer Partnerin/Partner zusammenlebt, wechselt euch ab. Dann seid ihr jeweils jeden zweiten Tag an der Reihe. Im Internet gibt es jede Menge leckere Rezepte, die auch für Anfänger geeignet sind. Alternativ lässt sich das Kochbuch „Schnelle Küche : Expresskochen„ empfehlen. Der Name ist dabei Programm.